Berichte & Nachrichten

Neuer Vorsitz für die Hochwildhegegemeinschaft Ringelah-Müsse

| Jägerschaft

Nach 25 Jahren gibt Jürgen Laue sen. sein Amt an Dr. Henrik Müller-von der Ohe ab.

Alles müsse einmal ein Ende haben. Dies betonte der seit 25 Jahren am7erende 1. Vorsitzende der Hochwildhegegemeinschaft Ringelah-Müsse, Jürgen Laue sen. und legte somit sein Amt nieder. Laue, der die Hegegemeinschaft selbst mit einigen anderen Mitstreitern 1999 gründete, ließ die Versammlung noch einmal in die Gründerzeit eintauchen. Schon 1971 wurden Bemühungen gemacht, eine Hochwildhegegemeinschaft zu gründen. Dies scheiterte damals jedoch noch am ehemaligen Forstamt Wienhausen. Ab dem Jahr 1985 kontaktierte Laue, der damals Hegeringleiter in Groß Oesingen war, jedes Jahr die Leiter der umliegenden Hegeringe und Forstämter, um den Rotwildbestand zu ermitteln.

Bis 1995 wurde so die Entwicklung des Rotwildbestandes in der Umgebung niedergeschrieben. Aufgrund des sehr geringen Bestandes wurden die Abschusspläne für das Rotwild stark reduziert. Es wurde festgehalten, dass für einen höheren Bestand nur Kälber und Hirsche der Klasse III gestreckt werden sollten. „Auch unsere Kinder sollten später noch Rotwild in unseren Revieren sehen können.“, geht aus einem Protokoll von 1995 hervor. 1999 war es dann so weit: die Hochwildhegegemeinschaft wurde mit damals noch 20.000 Hektar Fläche gegründet. Ziel des Zusammenschlusses sollte eine möglichst flächendeckende Regulierung des Wildbestands unter Berücksich7gung der Land- und Forstwirtschaft sein. Ein gemeinsamer Ansatz sollte geschaffen werden. Dieser setzte sich fort: Heute umfasst die Hegegemeinschaft 116 Reviere aus den zwei Landkreisen Celle und Gifhorn mit einer Fläche von 42.011 Hektar.

Für Laue sen., der auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist, standen die Familie, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd immer im Fokus seines Lebens. „Mein Vater sagte schon damals zu mir: ‚Junge, Jagd ist kein Hobby. Jagd ist eine Lebenseinstellung. `, schwelgte Laue sen. in Erinnerung. Dieser Einstellung sei er von dort an gefolgt. Der Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Ernst-Dieter Meinecke lobte Laues Einsatz: „Heute verlässt ein ganz Großer die jagdliche Bühne, der nicht nur über eine hohe jagdliche Kompetenz verfügt, sondern sich als auch fairer und grundehrlicher Waidmann auf vielen Ebenen der Jägerschaften eingesetzt und leidenschaftlich verbunden gefühlt hat.“

Der Vorstand habe sich im Vorfeld Gedanken über eine Nachfolge für das Amt gemacht. So wurde der 38-jährige Dr. Henrik Müller-von der Ohe, Hegeringleiter aus Groß Oesingen als 1. Vorsitzender vorgeschlagen. Der Wirtschaftsingenieur aus Ummern stellte sich der Versammlung ausführlich vor. Müller-von der Ohe, der selbst Pächter zweier Reviere in Ummern ist, betonte, dass er sich das Amt des Vorsitzenden zutraue. Vertrauen wurde ihm auch von den Mitgliedern der Hegegemeinschaft geschenkt, in dem er einstimmig zum Nachfolger von Jürgen Laue gewählt wurde.

Die Mitglieder der Hegegemeinschaft würdigten Laues Verdienste, indem er auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Der stellvertretende Vorsitzende, Förster Florian Rola, Schatzmeister und Schriftführer Eike Schaper sowie die Beisitzer Matthias Leudolph, Hans-Jürgen Birkhoff, Dr. Manfred Prilop, Dr. Günther Olfe und Förster Jens Tegtbüring wurden in ihren Ämtern durch Wiederwahl einstimmig bestätigt.

Im Vorfeld berichtete Jürgen Laue jedoch noch aus dem Jagdjahr 2023/24, dass der Rotwildbestand zurück ginge. Die Strecke sei erfreulicherweise dennoch sehr erfreulich ausgefallen und habe zu 100 Prozent die Vorgaben des Abschussplanes erfüllt (siehe Abbildung 1). Insgesamt wurden 14 Hirsche erlegt. Erfreuen konnte sich Laue vor allem auch an den drei kapitalen Hirschen der Klasse I, die alle das Zielalter erreicht hatten. Er wünschte den Schützen ein kräftiges Waidmannsheil und betonte „Wer alte Hirsche haben will, muss auch Alte Hirsche schießen.“ Beim Schwarzwild wurden 100 Kreaturen mehr als im Vorjahr gestreckt, womit Laue sich zufrieden zeigte. Im Anschluss wurden die Strecken durch das Jagdhornbläser-Corps Wahrenholz verblasen. Auch der Kreisjägermeister der Jägerschaft Gifhorn Karsten Lacü lobte die Strecke des Rotwildes und zeigte sich mit dem Erfüllen des Abschussplanes zufrieden.

Der Rechtsanwalt Jan Friedrich Hindahl aus Celle hielt der Versammlung einen ausführlichen Vortrag zum Thema Jagdleiter und Haltung, Organisation von Drückjagden, Verkehrssicherung und Wildschäden.

Fotos: Hanna-Marleen Laue

Zurück